Facebook Instagram Youtube Twitter

Berechnungen der Kühllast in Gebäuden

Berechnungen der Kühllast in Gebäuden: Erfahren Sie, wie Sie die notwendige Kapazität für Klimaanlagen durch Berücksichtigung aller Wärmequellen und Faktoren effizient ermitteln.

Berechnungen der Kühllast in Gebäuden

Berechnungen der Kühllast in Gebäuden

Die Berechnung der Kühllast eines Gebäudes ist ein wesentlicher Bestandteil der thermischen Gebäudeplanung. Die Kühllast bestimmt die notwendige Kapazität für Klimaanlagen und Kühlsysteme, um ein angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Aber wie genau berechnen wir die Kühllast? Lassen Sie uns die notwendigen Schritte und Faktoren durchgehen.

Grundlagen der Kühllastberechnung

Die Kühllastberechnung umfasst mehrere Komponenten, die zusammen die Gesamtkühllast eines Gebäudes ergeben. Diese Komponenten sind:

  • Dauerhafte innere Wärmequellen
  • Strahlungswärme durch Sonnenlicht
  • Luftwechselrate (Infiltration und Belüftung)
  • Wärmeleitung durch Wände, Fenster und Dächer
  • Wärmeeinträge durch elektrische Geräte und Beleuchtung
  • Formeln und Berechnungen

    Die Gesamtkühllast Qtotal kann als Summe der einzelnen Komponenten berechnet werden:

    Qtotal = Qinnere Lasten + Qsolare Lasten + QInfiltration + QTransmission + Qelektrische Geräte + QBeleuchtung

    1. Innere Lasten (Qinnere Lasten)

    Innere Lasten entstehen durch Aktivitäten und Personen im Gebäude. Eine grobe Schätzung kann folgendermaßen berechnet werden:

    Qinnere Lasten = 100 W pro Person

    2. Solare Lasten (Qsolare Lasten)

    Solare Lasten resultieren aus der Sonneneinstrahlung durch Fenster und Glasflächen. Die Wärmeübertragung durch Fenster kann mit der folgenden Formel berechnet werden:

    Qsolare Lasten = A * Gtot * S

  • A = Fläche der Fenster (m2)
  • Gtot = Gesamtenergiedurchlassgrad des Fensters
  • S = Solarstrahlung (W/m2)
  • 3. Infiltration (QInfiltration)

    Die Wärmemenge, die durch Luftinfiltration in das Gebäude gelangt, kann mit dieser Formel abgeschätzt werden:

    QInfiltration = 1.2 * ACH * V * (Taußen – Tinnen)

  • ACH = Luftwechselrate pro Stunde
  • V = Volumen des Raums (m3)
  • Taußen = Außentemperatur (°C)
  • Tinnen = Innentemperatur (°C)
  • 4. Transmission (QTransmission)

    Die Wärme überträgt sich durch die Gebäudehülle (Wände, Fenster, Dach) und kann wie folgt berechnet werden:

    QTransmission = U * A * (Taußen – Tinnen)

  • U = Wärmedurchgangskoeffizient (W/m2·K)
  • A = Fläche des Baumaterials (m2)
  • Taußen und Tinnen sind die Außentemperaturen (°C)
  • 5. Elektrische Geräte (Qelektrische Geräte)

    Die Last durch elektrische Geräte kann durch ihre Nennleistung und Betriebszeit berechnet werden:

    Qelektrische Geräte = Leistung (W) * Betriebsstunden

    6. Beleuchtung (QBeleuchtung)

    Die Last durch Beleuchtung entspricht der installierten Beleuchtungsleistung:

    QBeleuchtung = Beleuchtungslast (W)

    Beispielrechnung

    Angenommen, wir haben ein Büro mit 10 Personen, 5 großen Fenstern (jeweils 3 m2), einer Raumgröße von 100 m2 und 250 m3 Volumen. Die Außentemperatur beträgt 35 °C und die gewünschte Innentemperatur 25 °C.

    Wir können dann die einzelnen Lasten wie folgt berechnen:

  • Qinnere Lasten = 10 Personen * 100 W = 1000 W
  • Qsolare Lasten = 5 Fenster * 3 m2 * 0.5 * 800 W/m2 = 6000 W
  • QInfiltration = 1.2 * 1 * 250 m3 * (35 – 25) °C = 3000 W
  • QTransmission = 0.4 W/m2·K * 150 m2 * 10 °C = 600 W
  • Qelektrische Geräte = 1000 W
  • QBeleuchtung = 500 W
  • Die Gesamtkühllast beträgt somit:

    Qtotal = 1000 + 6000 + 3000 + 600 + 1000 + 500 = 12100 W oder 12.1 kW

    Diese Berechnung zeigt, wie komplex und wichtig die Kühllastberechnung für die Auslegung eines effektiven Kühlsystems ist. Sie gewährleistet ein angenehmes Raumklima im Sommer, selbst bei hohen Außentemperaturen.